Im Fokus des ersten Community Forums reAIlize, das im Rahmen des Anwendungs- und Testzentrums KI (ATKI) am Fraunhofer IIS/EAS stattfand, stand das Finale des gleichnamigen Wettbewerbs. Unter den vielfältigen Einreichungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) konnten fünf Usecases die Jury aus Vertretern sächsischer Unternehmensnetzwerke besonders überzeugen. Deshalb prämierten sie die einreichenden Firmen mit einem Tagesworkshop zur Bestimmung des Status-quos ihrer jeweiligen Ideen. Darüber hinaus pitchten die Unternehmen ihre geplanten KI-Usecases im Rahmen der Veranstaltung vor der Jury und konkurrierten somit um den Hauptgewinn. Über ihn konnte sich die tracetronic GmbH freuen. Nun werden die Fraunhofer-Expertinnen und -Experten des ATKI den Mittelständler sechs Monate lang bei den ersten Schritten der Realisierung seines KI-Usecases »TAIA -Testing AI Assistant« begleiten. Dieser Anwendungsfall widmet sich der Entwicklung eines Tools für das Testen von Automotive Software, das mithilfe von KI optimiert werden soll. Im Projektrahmen werden die Wissenschaftler nicht nur ihre datenanalytische Expertise einbringen, sondern auch eine Kosten-Nutzen-Analyse des Usecases durchführen. Um vielen anderen KMU Impulse zur KI-Nutzung zu geben, wird es regelmäßig öffentliche Updates und Publikationen zum Umsetzungsstand dieses Referenzprojektes geben. So können sie am konkreten Beispiel erfahren, welche grundlegenden Schritte zur Bewertung und Umsetzung von KI-Ideen zum Erfolg führen.

Dr. Katja Lohmann-Schwitale, Leiterin des Wettbewerbs reAIlize, erklärt: »Der Wettbewerb schafft Referenzbeispiele für sächsische KMU. Diese sollen dann als Ideengeber für den gewinnbringenden Einsatz von KI in Unternehmen dienen. Zum anderen soll anhand ganz konkreter Beispiele praxisnah aufgezeigt werden, wie die Bewertung und Realisierung von KI-Ideen im Unternehmen ablaufen kann und welche Unterstützungsmöglichkeiten es auf diesem Weg gibt«. In diesem Sinne wurden die Unternehmens-Pitches von Kurzimpulsen aus der angewandten KI-Forschung und einem Podiumsgespräch begleitet. Sie widmeten sich den Fragen: »Wie viel wirtschaftliches Potential steckt tatsächlich hinter Künstlicher Intelligenz?« und »Wie kann sie auch von KMU gewinnbringend eingesetzt werden?« In der Netzwerkpause konnten die Teilnehmenden darüber hinaus verschiedene KI-Demonstratoren des Fraunhofer IIS/EAS entdecken. Eine Ideengalerie mit Usecases weiterer Wettbewerbs-Einreichungen sowie eine Möglichkeit zum Austausch mit Fachleuten, Unternehmens- sowie Verbandsvertretern rundeten das Programm ab. »Ich freue mich jetzt schon auf die folgenden Community Foren. In diesen können wir gemeinsam verfolgen, wie die Expertinnen und Experten des ATKI die Bewertung des Status-quos der KI-Usecases angehen und wie die Unterstützung bei der Realisierung des Gewinner-Usecases aussieht«, berichtet Lohmann-Schwitale auf die Frage, wie es nun mit dem KI-Ideenwettbewerb weitergehen wird.

Das nächste Community Forum reAIlize findet am 26. September 2024 von 11.30 bis 13.00 Uhr als Side-Event des futureSAX-Innovationsforums in Plauen statt. Das Fraunhofer IIS/EAS widmet sich hierbei der Leitfrage der Veranstaltung: »Wie können Unternehmen digitale Technologien implementieren, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben?« Dabei betrachten die Forschenden das Vorgehen zur Bewertung von KI-Ideen und gehen vertiefend anhand eines Beispiel-Usecases auf die ersten Etappen zur eigenen KI-Lösung ein: die Problemdefinition und Zielsetzung sowie die Datenbeschaffung und -aufbereitung.