Schon heute arbeiten weltweit mehr als vier Millionen Industrieroboter in Fabriken, knapp 300 000 davon in Deutschland – Tendenz weiterhin stark steigend. Doch ihre Leistungsfähigkeit steht und fällt mit der zugrunde liegenden Programmierung. Der gängige Ansatz besteht darin, Trajektorien im Arbeitsraum zu definieren, diese in Programme zu übersetzen und mithilfe einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) auf dem Roboter auszuführen. Dieses Verfahren ist zwar sehr gut nachvollziehbar und sorgt für eine hohe Wiederholgenauigkeit, es ist jedoch nicht sehr flexibel und lässt sich nur schwer an eine veränderte Umgebung anpassen.
Die Lösung liegt in der adaptiven Robotik, die es Robotersystemen ermöglicht, sich flexibel an neue Gegebenheiten anzupassen. Statt hartkodierter Trajektorien agieren adaptive Roboter auf Basis von Echtzeitdaten, wobei sie interne Informationen wie Gelenkwinkel oder Kräfte sowie externe Sensordaten von Kameras, Laserscannern, Radaren oder Positionierungs-Tags nutzen. Durch zusätzliche Sensorik und intelligente Datenverarbeitung können sie nicht nur schwer automatisierbare Aufgaben bewältigen, sondern auch Programmierzeit, Kosten für Sicherheitseinrichtungen und den mechanischen Konstruktionsaufwand reduzieren. Adaptive Robotik macht so Industrieprozesse flexibler und wirtschaftlicher.